Umgang Angst-und Panik-Störung

Hey Alle

Hier möchte ich mal das Thema aufgreifen Angst und Panik.

Ich hatte meine erste Panikattacke im Kindesalter, dann als ich 20 war und wieder vor ca. 7 Jahren. Jedes Mal der Horror! Nach der letzten Attacke hat sich dann meine Angststörung entwickelt.. wie mans kennt halt. Bin froh das die Angst nicht dauerhaft da ist, aber diese "Angst vor der Angst" oder diese bläde Daueranspannung ist einfach anstrengend. Die Panik hatte bei mir relativ gut aufgehört nach meiner Medikation. Diese hatte mir geholfen meine überwältigenden Gefühle oder auch "nicht" Gefühle mal zu regulieren. Hat relativ gut geklappt. Bis vor einigen Monaten, da musste sich wieder was ändern. Da ich das jedoch nicht selbst konnte, hat mein Kopf wieder dicht gemacht... anderes Thema

Nun bin ich ab und an wieder in dieser Anspannung (Medikament abgesetzt, natürlich mit Rücksprache mit meiner Psychiaterin!!) . Sobald ich die Angst aber annehme und akzeptiere, wird sie weniger oder hört auf. Das hab ich für mich entdeckt. Ansonsten die typischen Sachen wie, nicht nur rumliegen, auch wenns schwer ist weil manchmal einfach die Kraft fehlt, oder auf die Ernährung achten, sich immer wieder sagen, dass es besser wird und das man gut ist wie man ist. Vllt hilft das ja jemanden

Was sind eure Tips oder wie bewältigt ihr eure Ängste?

Hallo, ich denke man muss mit Menschen reden, die auch dieselbe Störung haben. Denn Freunde und Bekannte, denen Mann das Problem erzählt hören zwar zu können aber einem nicht weiterhelfen. Deshalb finde ich dieses Forum gut und man sollte sich gegenseitig versuchen zu helfen, indem man miteinander redet oder eigene Erfahrungen teilt.
Ich habe dieses Problem schon über 20 Jahre und bin seitdem nicht mehr verreist. Seit ungefähr fünf Jahren verlasse ich nicht mal Berlin. Allerdings gehe ich meine Arbeit nach Und versuche alles zu vermeiden, was mir Angst machen könnte. Medikamente habe ich bis jetzt nicht dauerhaft probiert.
Für mich wäre es mal interessant zu hören, ob jemand Medikamente genommen hat? Oder ob jemand aus Berlin ist, mit dem man sich mal treffen und aussprechen kann.
Freue mich auf neue Bekanntschaften.
Schöne Grüße.

Hey Tan,

danke für dein Kommentar.

Genau so sehe ich das auch. Sich mit anderen auszutauschen kann sehr hilfreich sein. Das zeigt einem halt immer wieder das man nicht allein ist. Allein das motiviert einen dann schon.

Verreisen ist bei mir aktuell auch nicht wirklich. Bin letztes Jahr im Februar in die Türkei zu meiner Familie, war aber nicht einfach. Hatte schon die ein oder andere kleine Panik auf dem Weg dahin wie auch vor Ort. Habs trotzdem geschafft.

Medikamente habe ich vor 7 Jahren das erste Mal genommen gegen die Ängste und Depri. Vor einem Monat dann abgesetzt und nun nehme ich welche zum Abend, damit der Schlaf sich wieder einpendelt. Natürlich alles mit meiner Psychiaterin. Panik an sich ist nicht viel bei mir, also nicht mehr. Hab aber gelernt, dass diese doch mal aufkommen kann, was normal ist nach so langer Zeit.

Ist zwar schwer an einen Therapieplatz zu kommen, aber man muss dran bleiben. Sonst wird das nie was. Meine Erfahrung.

Ich lebe auch in Berlin und freue mich auch auf neue Bekanntschaften.

Was hast du bis jetzt gegen die Panik gemacht?

Hey Deniz.
Im Grunde genommen habe ich auch schon lange keine Panikattacke bekommen, weil ich mich in meiner sicheren Umgebung bewege. Ich habe zwei oder drei Psychotherapie angefangen, aber die haben nichts gebracht und ich habe sie unterbrochen. Alles, was die mir erzählen weiß ich schon. Bei mir ist das Problem, dass ich Angst vor der Angst habe und sobald ich meine Komfortzone verlassen will kommt die Angst. Ich fahre auch immer mit dem Auto weg, und bleibe auch in der Nähe, so dass wenn ich das Gefühl habe eine Panikattacke kommt in der Nähe ein Auto habe mit der ich in die Nähe eines Krankenhauses fahren kann. Und wenn ich in der Nähe bin, geht die Panikattacke meistens weg. ich denke ich muss mal mit Medikamenten anfangen. Mit welchen Medikamenten hattest du denn damals angefangen? Wie viel hast du davon genommen? Würde mich sehr interessieren. Mein größter Traum ist es wieder mal zu verreisen, ich denke aber, dass ich das nur mit Medikamenten machen kann. Als Notfallmedizin habe ich immer Tavor dabei. Schönen Abend noch

Guten Morgen

das hatte ich auch am Anfang, dass ich mich in der Nähe von Krankenhäusern wohler gefühlt habe. Habe auch aktuell einen in der Nähe, aber das war Zufall als ich hier eingezogen bin.

Am Anfang hatte ich Sertralin bekommen. Habe die Dosis bis 100mg erhöht. Glaube nach nem Jahr dann auf 75 runter und dann auf 50. 50 mg hatte ich dann ca 4 Jahre. Aktuell nehme ich Trazodon Hexal 50mg zum schlafen. Ich hatte die in der Klinik noch abgelehnt, weil ichs ohne schaffen wollte. Mit dem Sertralin konnte ich auf jeden Fall wieder mal "Funktionieren". In die neue Wohnung gezogen, angefangen zu Arbeiten Sport ect. Mir persönlich haben die was gebracht. Nur verreisen hatte ich noch Schwierigkeiten aber das war denke ich auch wegen der leichten Depri der Grund und dadurch die Angst vor der Angst. wenn ich das mit jemandem zusammen machen würde, wäre es wahrscheinlich eher denkbar.

Wichtig bei Medikation ist halt nur, dass dich dein Psychiater oder deine Psychiaterin gut kennt. Meiner konnte ich eigentlich immer vertrauen bis jetzt.

Tavor sagt mir viel. ich hab aktuell auch eine Notfallmedikament: Promethazin. Hab aber noch keine davon genommen.

Gehst du arbeiten aktuell?

Hallo Deniz, ja ich gehe arbeiten. Ich bin selbstständig seit über 30 Jahren. Ich glaube, ohne Medikamente schaffe ich es auf keinen Fall zu verreisen. Denn sobald der Gedanke kommt, werde ich schon nervös. Und wenn ich weiter wegfahre, bekomme ich schon eine halbe Panikattacke und drehe dann sofort zurück. Auch auf der Autobahn. Wenn ich ins Stau gerate, muss ich mich sehr sehr stark ablenken, damit ich keine Panikattacke bekomme. Auf jeden Fall bin ich auch dort im Stau dann sehr nervös und trinke die ganze Zeit Wasser und versuche mich abzulenken. Auch in Stresssituationen egal was für welche kommt immer die Panik mit hoch. Dieses mache ich schon so lange Jahre mit. Das ist langsam aber sicher an der Zeit ist etwas konkret dagegen, etwas zu tun. Ich will auch Medikamente nehmen. Nur ich habe sehr viel Schiss davor, dass ich dadurch nicht mehr der Mensch bin, der ich war. Ich brauche einen vertrauenswürdigen Psychiater oder Psychiaterin, die mich vernünftig beraten tut und viel Erfahrung mit Antidepressiva hat. Einschlafen kann ich ganz gut aber morgens brauche ich immer lange, bis ich dann zur Arbeit gehen kann. Diese Angst Panikstörung ist so ein Mist. Körperlich geht es einem einwandfrei, und hast trotzdem teilweise Schwindel, Gefühle und Stiche im Brustbereich. Früher bin ich dann sofort in Richtung Krankenhaus gefahren. Heute kann ich damit besser umgehen. Aber ich möchte so gerne verreisen.
In welchem Bezirk ist denn deine Psychiaterin?

Hey,

also rein von meiner Logik her, würde ich nach Therapieversuchen und 10 Jahren vllt auch mal eine Medikation ausprobieren. Wie gesagt, ich hatte nach meinem Aufenthalt in der Klinik 7 Monate durchgehalten, auch mit Therapie, aber es ging einfach gar nichts mehr und ich hab quasi gesagt "ok ich bin an einem Punkt, wo ich nun offen bin für neue "Hilfe". Es gibt auch Menschen die das gar nicht gut fanden/finden mit Medikamenten, aber es gibt auch andere. Musst du für dich entscheiden natürlich.

Meine Psychiaterin ist in Charlottenburg aber nimmt aktuell keine neuen Patienten an, leider. Ansonsten einfach mal Googlen und sich Termine geben lassen von verschiedenen. Bei den ersten Gesprächen merkt man meistens schon obs passt oder nicht  

Ich hatte mal den ein und anderen Moment, wo ich innerlich so "verrückt" geworden bin vor Angst, so hart angespannt war und einfach nicht mehr weiter wusste, wo ich einfach "aufgegeben" habe und nur noch gesagt habe "ja ok! dann kippe ich halt um jetzt und werde verrückt" ab dem Zeitpunkt wurde es tatsächlich etwas besser.
Weil immer wenn man dagegen ankämpft, wirds gefühlt schlimmer... Vllt hilft dir dieser Gedanke ja mal. Einfach mal zulassen. Ich weiß es ist einfach gesagt.

Ich hatte jetzt mal überlegt wieder mehr "Spazieren" zu gehen. Hab ich so gut wie kaum gemacht die letzten Jahren. Wenns für mich doof ist kann ichs ja wieder lassen.

Selbstständig sein, muss auch viel Druck aufbauen, kann ich mir vorstellen. Außer du liebst es, dann ist natürlich sehr gut.